Das Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik (AI Bau) hatte sich für seine 48. Aachener Bausachverständigentage Großes vorgenommen: „Klimawandel und Ressourcenknappheit: Wie sollen wir zukünftig bauen?“ lautete die Überschrift, unter der sich am 25. und 26. April 2022 Bausachverständige aus ganz Deutschland in Aachen versammelten.
Der FSU führte die traditionelle Teilnahme des BBW e.V. fort und war diesmal mit einem kleinen FSU Messestand vertreten. Ralf Liesner als Mitglied des Vorstandes betreute den Messestand vor Ort.
Durch die hybride Veranstaltungsweise zeichnete sich ab, dass anstelle der normalerweise bis zu 1500 Besuchern „nur“ 250 Anmeldungen vorlagen. Das rechtfertigte in diesem Jahr nicht die Teilnehme mit dem geplanten großen Gemeinschaftsstand. Für 2023 planen wir aber wieder uns gemeinsam zu präsentieren.
Die Aachener Bausachverständigentage wurden im Jahr 1975 ins Leben gerufen, um die Ergebnisse der Bauschadensforschung an der RWTH Aachen University vorzustellen. Daraus entwickelte sich die größte Fachveranstaltung im deutschsprachigen Raum. Sie richtet sich an Baubeteiligte und Sachverständige des Hochbaus, an Mitarbeiter von Behörden und Hochschulen sowie an Hersteller von Bauprodukten
Welche Folgen der Klimawandel auch in Deutschland haben kann, hat die Flutkatastrophe im Juli 2021 auf schreckliche Weise gezeigt. Für die Bauwirtschaft ergeben sich aus den entstandenen Schäden verschiedenste Fragen, die auf den Bausachverständigentagen Thema waren: Sind nur Hochwasserflächen von Fließgewässern oder viele weitere Gebiete gefährdet? Wie werden Gebäude gegen Flutwasser widerstandsfähig, wie können Gründungen gegen Unterspülen geschützt werden? Muss bei Schimmel und Schadstoffen immer alles raus, obwohl abzusehen ist, dass wegen Material- und Handwerkermangel so schnell nicht wieder aufgebaut werden kann? Weitere Themen der Tagung mit direktem Bezug zur Überschrift waren unter anderem das Bauen mit gebrauchten Bauprodukten oder die energetische Gesamtbilanzierung von Bauprodukten. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit dem Monitoring von Feuchträumen im Holzbau, Überhitzungsgefahr bei Fußbodenheizungen und Riemchenbekleidungen auf WDVS. Überdies gab die Veranstaltung Antwort auf die Frage, wer für die Inhalte von Regelwerken haftet, deren Verfasser, Herausgeber oder Anwender?